Arbeiten beim BSB: "Es ist kein Schoggijob, aber doch so schön"
«Für mich ist es eine Ehre, Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt begleiten zu dürfen», sagt Angela Boccia. Man glaubt es ihr aufs Wort: Die Pflegefachfrau erzählt gerne und ausführlich von ihrem Arbeitsalltag im Pflegezentrum Weiherweg – und spricht dabei stets mit Respekt von den Bewohnerinnen und Bewohnern: «Man kann von der älteren Generation so viel lernen.» Und sie erfahre viel Wertschätzung: «Fast jeden Tag sagt jemand zu mir: Frau Boccia, es ist schön, dass Sie hier sind.» Dabei verschweigt die 37-Jährige keineswegs die andere Seite ihres Berufs: Die physisch und psychisch anstrengende Arbeit, Nachtschichten, unplanbare Notfälle und Personalengpässe zehren an den Kräften. Zudem trage man viel Verantwortung: «Eine falsche Entscheidung kann ein Leben kosten.»
Das BSB als sozialer Arbeitgeber
Angela Boccia, in Neapel geboren und in Kleinhüningen aufgewachsen, liess sich zunächst zur Pflegeassistentin ausbilden und absolvierte dann die Lehre zur Fachfrau Betreuung im Pflegezentrum Zum Lamm. Nach Weiterbildungen in der Behandlungspflege und zur Berufsbildnerin in der Innerschweiz kehrte sie nach Basel zurück. Seit Oktober 2021 ist sie mit einem 100%-Pensum im Pflegezentrum Weiherweg tätig. «Ich wollte wieder in einen Betrieb des BSB. Es ist ein sehr sozialer Arbeitgeber. Wenn man wie ich auch anderswo gearbeitet hat, fällt dies auf.»
Der Mensch steht im Vordergrund
Mit ihrer rund 20-jährigen Pflegeerfahrung ist sie heute eine Ausnahme. Stress und die Arbeitszeiten führen dazu, dass viele junge Fachleute den Job bereits nach kurzer Zeit hinter sich lassen. Als Berufsbildnerin, die seit fünf Jahren angehende Fachangestellte Gesundheit (FaGe) in der praktischen Pflege ausbildet, kennt Angela Boccia das Problem: «Vielen dient die Ausbildung als Sprungbrett für die Weiterbildung zur Pflegefachperson HF.» Ein höherer Grundlohn oder mehr Mitsprache bei der Arbeitsplanung können hier Gegensteuer geben. Beim BSB sei man weiter als anderswo: «Der Mensch steht hier klar im Vordergrund. Ferien und Überzeit können flexibel eingezogen werden, sodass die Work-Life-Balance eingehalten wird.» Ausserdem gebe es ein breites Weiterbildungsangebot – von Sport über Sozialkompetenz bis hin zur Führungsentwicklung.
Mit der Zeit hat sie gelernt, die Arbeit nach Feierabend hinter sich zu lassen. Dabei hilft ihr die halbstündige Heimreise nach Ettingen, wo sie mit ihrer Familie lebt. Den Alltag als Berufsfrau und Mutter meistert sie dank der Unterstützung ihres Mannes, der sich als Hausmann um die drei Kinder kümmert. An einen Berufswechsel denkt sie nicht: Solange sie genügend Kraft habe, mache sie weiter. «Es ist kein Schoggijob, aber doch so schön.»